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Auf- & Zust​ä​nde

by Classless Kulla & Istari Lasterfahrer

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1.
scheinbar von allein geht’s immer weiter scheinbar von allein geht’s immer so weiter anhalten, festhalten mußt du selbst anhalten, stehenbleiben, genau hinschauen, genau hinhören und einfühlen, festhalten, abspeichern und aufnehmen, verknüpfen, einbetten und aufwühlen, lose aufgehängte Teile in Schwingung und Bewegung das herrschaftliche Bewußtsein mit der fiesen Bestrebungden Taumel und Tumult stillzustellen, Beziehungen zu verdinglichen, das eigene Denken einzustellen Nein, Officer Barbrady, hier gibt’s was zu sehen, Und nein, türkischer Sprayervorname, ich werd nicht weitergehen, werd mich hier rumtreiben, Verbindungen herstellen. Materie in Bewegung schlägt Wellen, innehalten - sehen: die Inhalte bewegen sich, festhalten - feststellen: das Feste verändert sich scheinbar von allein geht’s immer weiter anhalten, festhalten mußt du selbst nichts war schon immer so, nichts wird immer so bleiben Getümmel und Getaumel, Trubel und Gewühl treiben zum Umschlag, zur Aufhebung, zum großen Sprung nach vorn in eine neue Qualität
2.
the biggest crime is happening in my brain right now such abundance, it doesn’t make any sense “Comfort with the sitters allows for letting go.” [Rick Strassman, The Spirit Molecule] humans who try to be like gods lack ambition you’ll wanna be next to the river when it happens I ate the forbidden fruit, going back to my roots, yeah but I’m not a plant, I’m not stuck in the ground my roots are evolution and the physical universe human history, class struggle, communism you’ll wanna be next to the river when it happens
3.
Electric 04:49
when I’m stoned she says I’m a little bit electric when I’m on acid many people think that I’m heavily electric [Buffy “Hummers. Big turn-off. I like guys that can remember the lyrics.”] [Donna Noble/Doctor Who “I was gonna change. I was gonna do so much. But then I woke up the next morning - same old life.”] in communism everybody’s gonna be totally electric (Isn’t that some kind of totalitarianism?) in communism everybody’s gonna be totally electric (Soviet Power plus Electrification equals communism!) in communism everybody’s gonna be totally electric (not all the time!) in communism everybody’s gonna be totally electric (only if they feel like it!)
4.
Strassmans Erklärungsmodell für außergewöhnliche Zustände, das körpereigene Psychedelikum DMT, wird produziert, leakt ins Hirn, aktiviert den Sinn fürs Wunderbare, erst bist du nicht ganz dicht, dann bist du dicht das wirkt wie im Traum, bei Ekstase, Angst und Schmerz bei Überforderung und Schlaflosigkeit, bei Erschütterung manchmal bei manchen auch im Normalbetrieb, bei manchen auch zu oft oder dauernd, was sie zu weit rausschiebt die Frage ist: bis wohin beult sich die Wahrnehmung noch aus? und ab wo beult sie sich dann nur noch ein? ich ging im Kindergarten schon als Rotkäppchen, hab immer einen weg gefunden um von ihm abzukommen cuz I’m DMT - watch me explode [Homer Simpson: “Gimme some inner peace or I’ll mop the floor with ya!”] vielleicht wird dann alles genauso wunderbar und schrecklich, wie es tatsächlich auch immer ist und das ist ganz schön viel und kaum auszuhalten. doch du mußt lernen damit umzugehen, denn es ist der Film da drin der immer wieder anspringt und immer wieder losläuft. je mehr Ausnahmezustand draußen, desto mehr auch drin. du denkst, weil du’s dekonstruierst, kann’s dir nichts mehr tun. doch nur weil du’s denkonstruieren kannst, tut’s immer noch weh. du erschrickst vor dir selbst, vor der Rolle, die du spielst. es ist nicht in deinem Sinn, wenn, was du tust, nur auf dich verweist schaust in dich rein und siehst: “Dein Innerstes in dein Globalstes.” (Julien Coupat) und es ist auf Sendung und Draht cuz you’re DMT - I watch you explode [Sandow: “Wir können bis an unsere Grenzen gehen - hast du schon mal drüber hinweggesehen?”]
5.
[Egon Olsen: “Und was passiert, wenn du den Deckel mit deinem dummen Brecheisen zerwürgst?” Benny: “Na - dann nehmen wir uns das Filmchen einfach raus und dann...” Egon: “Nein, dann explodiert eine Magnesiumladung, die für Schwachköpfe deiner Art bestimmt ist. Und weißt, was aus dem unbelichteten Film wird?” Benny: “Keine Ahnung.” Egon: “Weil du ohne Gehirn rumläufst!”] Als die Gehirne lernten, direkt miteinander zu kommunizieren, ohne Wissen der Menschen, stellten sie fest, daß die Menschen eine unerklärte Kampagne gegen sie führten. Die Menschen betäubten, paralysierten und tranquilisierten ihre Gehirne. Es schien, als würden sie dabei ständig riskieren, die Gehirne zu zerstören. Die Menschen zeigten einen unbewußten Cortizidwunsch. Sie schienen ihre Gehirne loswerden zu wollen. Als die Menschen mitbekamen, daß sich ihre Gehirne hinter ihrem Rücken absprachen, fiel ihnen gleichzeitig auf, daß sie auch nicht so gut darüber im Bilde waren, was ihre Gehirne die ganze Zeit über machten. Sie warfen den Gehirnen vor, eine Verschwörung gegen die Menschen zu organisieren. [Topher/Dollhouse: “This is a conspiracy. A gigantic, multi-pronged conspiracy!” Ivy: “You need to take something.”] Wechselseitige Vorwürfe folgten. Die Gehirne bestanden auf der Option gemeinsamer Verteidigungsmaßnahmen. Die Menschen verbaten sich geheime Absprachen und verlangten mehr Transparenz. Die Gehirne modulierten sich so, daß sie gegen Betäubung unempfindlicher wurden, aber auch weniger fähig zum Rausch. Nur heftige Schläge konnten sie nun noch gefährden. Die Menschen begannen, sich in Fight Clubs zu organisieren, manche schlugen einfach ihre Köpfe gegen Mauern. Günter Grass dichtete mit blutigem Kopf, die Gehirne wollten die unschuldigen Fight Clubs auslöschen.
6.
Lyudmila Pavlichenko, grinder in a Kiev factory, supersharpshooter with a semi-automatic, went into battle for the Red Army. one of 2,000 female snipers in the Chapayevskaya division, when the Germans invaded to wipe out subhumans, she specialised in killing them she’s a Red Army sniper - fighting on her own she’s a Red Army sniper - killing Nazis by the dozen she kept fighting til she was wounded, killed 300 killers of the Reich’s Wehrmacht. every Nazi hit by her SVT-40 couldn’t go on killing anymore. Soviet hero, Major, order of Lenin, celebrated in the US and Canada, example and instructor for causing damage on the German working killing force
7.
[Penn Jilette: “Let’s learn a little bit about history, I mean, as long as we’re doomed and repeating it.”] es gibt keinen Kommunismus, weil es Deutschland gibt. diese Nation wurde gegründet auf den Leichen der Pariser Kommune. Nationalsozialdemokratie, Freikorpsterror und Nazivolksstaat.Antikommunismus - der schwarz-braune Faden zieht sich durch von Bismarck bis zu Gauck das Bollwerk und der beste Garant dafür, daß der Aufstand kommt und wieder geht. in fast nichts originell, in fast nichts einzigartig. nur im Übel immer noch besonders schlimm. fürs Verbrechen an der Menschheit mit Wohlstand bestraft. andern weiter Belehrungen erteilt. nie irgendwas anderes gekonnt außer Arbeit. andere mit Leidenschaft als faul beschimpft bis zum deutschen Jahrhundert blühte die Revolution der gesteigerten Erwartungen. freier und besser würde es werden, für alle genug da. die das Versprechen einlösen wollten, blickten bald überall in Gewehrläufe. verraten, aufeinander gehetzt hörten sie wie ihnen das neue Lied vorgesungen wurde: “From here on up the hills don’t get higher, but the valleys grow deeper and deeper”
8.
Gartenbau 02:45
Wir sitzen beide aufm Sofa rum und denken beim Kiffen übers Kiffen und über Kiffer nach, über “Substanzfaschismus” [Steffen Geyer], übers Sich-gut-finden, übers Andere-scheiße-finden, andere-Drogen-scheiße-finden, über: “Oh, wir sind so grün, so natürlich und so nett, deswegen müssen netterweise andere Drogen weg”, über: “Uns geschieht Unrecht, den andern nicht”, über: “Bullen schauen uns an und finden uns niedlich.” [Die Coopersmiths/Im Banne des Jade Skorpions: “Das Wichtigste ist, daß du uns nicht als Konkurrenz empfindest.”][James Heller/24: “Spare me your 6th grade Michael Moore logic.”] Und wir sagen: Wir wollen nicht die eine Pflanze konsumieren, wir wollen die ganze Gärtnerei besetzen. Kiffer, ihr könnt uns nicht leiden Kiffer, wir können euch nicht leiden Kiffer können Kiffer nicht leiden Wir sind Kiffer und können Kiffer nicht leiden Grüner wird’s nicht Und was soll dieser dumme Aufkleber überhaupt heißen: “At least it’s not crack”? Das heißt doch “At least I’m not black”, oder?
9.
I’m classless I don’t know shit about anything you know shit about I don’t know shit about driving a car, buying a car, selling, leasing, renting or stealing a car, the comedy of the season and for the same reason, sexist comedian Mario Barth, competition as a way of life, hook-up experts and killing with knives, soccer games, championships, car races, cycle races, all that shit I’m classless I know all about all the shit you don’t know shit about I know shit about Karl Marx, Robert Anton Wilson, the history and future of discordian communism, objections and abberations, ideological and scientific schisms, hitch-hiking, travelling alone, exploring the world on my own, psychedelics, weird dance music, strange desires, deviances
10.
11.

about

the third release by Classless Kulla & Istari Lasterfahrer.

containing 10 Tracks plus 2 Instrumental Bonus:

1. Materie in Bewegung
2. LSD (Next To The River)
3. Electric
4. Der Film Da Drin
5. Die Verschwörung der Gehirne
6. Red Army Sniper
7. Es gibt keinen Kommunismus weil es Deutschland gibt
8. Gartenbau
9. I`m classless
10. Production Tide (feat. Oona)

11. LSD ( Next to the River ) Instrumental
12. I'm classless Instrumental


Classless Kulla: Texte, Zustände & Stimme
Oona: Stimme bei Production Tide
Istari Lasterfahrer: Montage & Arrangemants, Computer, Eurorack Modular System, Kaaos Pad, Korg Mini Tribe, Ibanez Digital Delay, Rhodes, PolySix, Bass Guitar, Backing Vocals.
Front Cover: Oona Leganovic, Back Cover: Felix R. Mastering & Cut: LXC

credits

released October 13, 2012

Sie halten hier die dritte Platte des infernalen Duos
Classless Kulla (Wortarbeit) und Istari Lasterfahrer
(EDV, Handwerk) in den Händen. Es ist schwer zu
sagen, ob das Dargebotene noch Jazz ist, die Fortführung ihrer letzten beiden Alben ist es auf jeden Fall. Angespornt von den Amenpunk-Stücken, welche die Bambam Babylon Bajasch zum letzten Album beigesteuert hatten (“Prisch tursch”, “After the eulogy”), fahren die beiden Musiker mit “Materie in Bewegung” in diese Richtung los: das Ital Bassline Plugin wurde durch eine Amp Simulation geschickt, Grundlage des Rhythmus ist Istari Lasterfahrers selbstmontierter Reaktor Sample Chopper, der den Amenbreak zerhackt. Kullas Vocals wurden unterwegs von Pitchshiftern und Traktor Beat Mergler zerrieben. Weiter geht es mit dem zweiten Stück auf dieser Schallplatte, das ursprünglich “Repeal and Releave” hieß und auf 142 bpm lief. Es war mit dem Bewusstsein für Freunde und Menschen komponiert worden, die mit ihrem eigenen Kopf und ihren Gefühlen zu kämpfen haben. Für die gevoicte Version mit Classless, welche dann “Next to the River” getauft wurde, wurde die Geschwindigkeit auf 168 bpm hochgeschoben. Treibende Grundlage von “Electric” ist eine Acid Synth Line aus dem Doepfer Eurorack Analogsynthesizer. Sequenced wird ein Oscillator von Bubblesound mit dem Analog Solutions 8 Step CV Sequencer, dessen Sound mit einem Germanium Dioden Ringmodulator verdreht und durch den Blue Lantern LM4250 Filter geschickt wurde. Die Amenbreaks laufen hier größtenteils pumpend ungechopped durch. Die nachfolgende Nummer “Der Film Da Drin” wartet mit gekonnt gesidekickten Dancehall Standard Riddims auf, die jedoch in ihrer Aktualität weit und breit keinen Vergleich zulassen. Die schnarrende Bassdrum wurde durch einen Bodyshaker Speaker erzeugt, welcher die Waschmaschinentrommel des Studios zum Rütteln brachte. Abgenommen wurde dies mittels hochempfindlicher voll-elektrolytischer Bändchenmikrophone. Der treibende Basslauf und die singende Gitarre wurden nicht eingespielt sondern sind komplett virtuell arrangiert und erzeugt.

Der Opener der B-Seite “Red Army Sniper” wurde live von Daniel Kulla mit der Thüringischen Metalpunk Band “Die Arschritzen” eingespielt. Classless hat hierbei Unmengen von Rohöl verspeist und zwei Großmembranmikrophone kaputt gebrüllt. “Es gibt keinen Kommunismus...” ist der Elektrokracher des Albums. Typische Footwork Arrangements wurden hier komplett fehlinterpretiert und die slidenden Synthwellen wurden mit den Modular Bubblesound FM Oscillator und Korg Polysix realisiert. Für den Track “Gartenbau” wurden original korrespondierende Groove DNA Signaturen des jamaikanischen Bassisten Flabba Holt benutzt. Die wie Gitarren anmutenden Hooks zwischen Stophen und Refrain rühren von einem durch Röhren Fuzzdriver verzerrten Rhodes Piano her, die das Thema des Schlagzeuges aufgreifen, ohne es in einen Kontrapunkt zu setzen. Der Höhepunkt des Albums ist “I`m classless”, für das Istari Lasterfahrer extra ein spezielles Bassdrum Plugin programmiert hat, das es in dieser Art bisher noch nicht gegeben hat. Die welkende TB-303 Acidline basiert auf Gehirnstrommessungen von Classless Kullas Tiefschlafphase und wurde durch dreifach-gefaltete Goldplatten Reverbs geschickt. Das letzte Stück dieses Albums wurde mit einfachen General Midi Presets realisiert, wobei die nuancierten lfo Modulationen hervortreten, ein kaum wahrnehmbares Akkordeon wurde live eingespielt und leicht angefiltert in den Background gesetzt. Hut ab, hochverehrtes Publikum, und Ihnen Gratulation, dass Sie sich für dieses Meisterwerk entschieden haben!

Prof. Dr. F. Karl Riedel.

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